Jeder von Arbeitsausfall betroffene, fragt sich natürlich, welche Auswirkungen das auf das Netto-Gehalt hat. Mit unserem Rechner erfahren Sie ganz einfach, wie sich Ihr Netto-Gehalt verändert.
Mit dem Kurzarbeit Rechner kannst du dein Nettogehalt bequem berechnen. Dazu gehe diese sechs Schrittse durch.
Zunächst müssen Sie ihr normales Bruttoentgelt kennen. Das ist das Gehalt ohne Überstunden oder Sonderzahlungen. Schwankt das Bruttoentgelt aufgrund variabler Lohnbestandteile stark kann das letzte abgerechnete Bruttoentgelt zur Berechnung herangezogen werden. Das kann etwa bei Arbeitnehmern, die eine Provision auf Vertragsabschlüsse erhalten, relevant sein.
Bei sehr hohem Bruttoentgelt greifen die Beitragsbemessungsgrenzen der Arbeitslosenversicherung. Es werden 2024 höchstens 7.550 € in den alten Bundesländern für die Berechnung zugrunde gelegt. In den neuen Bundesländern sind es 7.450 € als Berechnungsgröße. Dies gilt auch wenn das wirkliche Bruttoentgelt höher sein sollte.
Aus dem Bruttoentgelt berechnen wir das pauschalierte Nettoentgelt. Es müssen dabei Abweichungen beachtet werden.
So spielen die tatsächlichen Sozialversicherungsbeiträge keine Rolle bei der Berechnung. Es wird ein pauschaler Abzug von 20 % angenommen. Außerdem wird die Kirchensteuer nicht berücksichtigt.
Das Nettoentgelt wird nach den gleichen Regeln berechnet. Im Fall von „Kurzarbeit Null“ entfällt dieser Schritt, da das Nettoentgelt hier ohnehin 0 € beträgt.
Die Nettolohndifferenz ergibt sich aus dem Nettoentgelt während der Kurzarbeit (Y) und dem Nettoentgelt vor der Kurzarbeit (X). Das Kurzarbeit-Nettogehalt (Y) wird „vorherigen“ Nettolohn abgezogen.
Ungekürzter Nettolohn – Netto Kurzarbeitsgeld = Nettolohndifferenz
Mithilfe der Nettolohndifferenz können wir nun endlich die Berechnung des Kurzarbeitergeldes beginnen:
Alternativ bietet die Bundesagentur für Arbeit eine Tabelle zur Berechnung des Kurzarbeitergeldes an.
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Der Begriff Kurzarbeit bezeichnet die vorübergehende Verkürzung der normalerweise betriebsüblichen Arbeitszeit. Das Arbeitsentgelt der betroffenen Arbeitnehmer sinkt in dieser Zeit entsprechend. Die Arbeit ist in Teilzeit möglich. Ein Arbeitnehmer kann aber auch komplett freigestellt werden – dann spricht man von „Kurzarbeit Null“.
Mithilfe dieser Verkürzung der Arbeitszeit sollen die wirtschaftlichen Auswirkungen von vorübergehenden Auftrags- oder Produktionsschwankungen für Unternehmen abgefedert werden. Bestehende Arbeitsplätze sollen gesichert werden. Um die Lohneinbußen teilweise auszugleichen, haben Arbeitnehmer Anspruch auf Kurzarbeitergeld in Höhe von 60 % bzw. 67 % des ausfallenden Nettoentgelts.
Kann dann also jede Eisdiele im Winter oder jede Schulkantine in der Ferienzeit Kurzarbeit anmelden? Ganz so einfach ist es nicht, denn es gibt eine zentrale Voraussetzung für dieses arbeitsrechtliche Instrument:
Nach dem Arbeitsausfall muß die Beschäftigung fortgesetzt werden. Es wird aus zwingenden Gründen eine Beschäftigung aufgenommen oder im Anschluss einer Ausbildung vom Betrieb übernommen wird.
Die Frage müsste in diesem Fall eher heißen: Wie viele Stunden darf ich arbeiten. Eine Untergrenze gibt es nämlich nicht, wie man an der Kurzarbeit Null sieht. Bei dieser werden Arbeitnehmer ja komplett von der Arbeit freigestellt.
Es gibt allerdings eine Obergrenze für die wöchentliche Arbeitszeit. Diese darf höchstens 90 % der normalerweise pro Monat üblichen Zeit betragen, damit Kurzarbeitergeld gezahlt wird.
Ein Beispiel: Bei 22 Tagen im Monat mit einer täglichen Arbeitszeit von 8 Stunden ergibt dies 176 Arbeitsstunden. Davon müssten mindestens 17,6 Stunden, also 10% weniger gearbeitet werden
Bei Kündigungen unterscheiden wir in diesem Zusammenhang zwischen zwei Arten:
Arbeitnehmer mit Tarifvertrag sind im Vorteil. Einige Tarifverträge sehen vor, dass gekündigten Mitarbeiterndas ungekürzte Entgelt zu zahlen ist. Und dies für die Dauer der Kurzarbeit bis zur Entlassung.
Ein wichtiger Punkt gleich zu Beginn: Wer Kurzarbeitergeld erhalten hat, muss im nächsten Jahr eine Steuererklärung abgeben! Was Sie bei der Steuererklärung beachten müssen, erfahren Sie weiter unten auf dieser Seite.
Grundsätzlich besteht das Einkommen während dieser Zeit aus drei Bestandteilen:
Mit unserem Kurzarbeitergeld Rechner können Sie einfach selbst ermitteln, wie hoch Ihr Netto-Gehalt in dieser Situation ist.
Der Arbeitgeber streckt das Kurzarbeitergeld vor. Er kann es sich auf Antrag von der zuständigen Agentur für Arbeit zurückholen. Dafür muss nicht das gesamte Unternehmen in Kurzarbeit sein, sondern es kann auch für einzelne Abteilungen beantragt werden.
Nein. Der Arbeitgeber zahlt das Kurzarbeitergeld und kann bei der Agentur für Arbeit eine Erstattung des Kurzarbeitergeldes beantragen.
Kurzarbeitergeld wird üblicherweise für bis zu 12 Monate gewährt. Aktuell ist die maximale Bezugsdauer auf 24 Monate heraufgesetzt. Der Bezugszeitraum kann auch unterbrochen werden, etwa wenn sich die Auftragslage zwischenzeitlich bessert und dann wieder verschlechtert. Falls die Unterbrechung länger als 3 Monate dauert, muss danach vom Arbeitgeber ein neuer Antrag gestellt werden.
Ja, zumindest in den meisten Fällen. Wer in einem Jahr mindestens 410 € Kurzarbeitergeld erhalten hat, ist zur Abgabe einer Steuererklärung im darauffolgenden Jahr verpflichtet. Diese muss dann für 2024 bis zum 31. Juli 2025 beim Finanzamt eingehen.
Das Kurzarbeitergeld selbst ist steuerfrei. Allerdings gilt es als Einkommen und kann den Steuersatz erhöhen. Auf Finanzsprache sagt man, es „unterliegt dem Progressionsvorbehalt“. Dies kann in bestimmten Fällen zu einer höheren Steuerbelastung führen.
Aber schauen wir uns den sperrigen Begriff „Progressionsvorbehalt“ etwas genauer an:
Progression bedeutet so viel wie Steigerung. In unserem Fall steigt der Steuersatz. Der Steuersatz ist umso höher, je höher das zu versteuernde Einkommen ist.
Ein Progressionsvorbehalt ist, wenn auf das zu versteuernde Einkommen steuerfreie Lohnersatzleistungen wie das Kurzarbeitergeld angerechnet werden.
Und damit steigt der Steuersatz und die steuerpflichtigen Einkünfte werden stärker belastet.
Die gute Nachricht: Durch den Progressionsvorbehalt droht nicht immer eine Steuernachzahlung.
Du mußt nicht mit einer Nachzahlung rechnen, wenn 2 Bedingungen auf dich zutreffen. Du bist auf Kurzarbeit Null und dein Euehpartner hat keine Einkünfte.
Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Vorsicht geboten ist. Etwa, wenn ein Arbeitnehmer nur zu 50 % in Kurzarbeit ist. Um dies zu verdeutlichen, haben wir folgende Beispielrechnung durchgeführt:
Insgesamt erhält er in den drei Monaten also 2.643 € Kurzarbeitergeld.
Zuschüsse des Arbeitgebers zum Kurzarbeitergeld sind seit Juni 2022 wieder steuerpflichtig. Im Zuge des Corona-Steuerhilfegesetzes wurden sie jedoch vorübergehend steuer- und beitragsfrei gestellt. Das galt nur, solange das Kurzarbeitergeld und die Aufstockung zusammen höchstens 80 % des ausgefallenen Arbeitsentgelts betrugen.
Im Zusammenhang mit der Kurzarbeit tauchen immer wieder Fragen zu Besonderheiten auf. Wie wirken sich eine Erkrankung, Urlaub oder ein Nebenjob auf das Kurzarbeitergeld aus? In den nächsten Abschnitten haben wir die wichtigsten Antworten für Sie zusammengestellt.
Urlaub kann auch während der Kurzarbeit genommen werden. In manchen Fällen lässt sich damit Kurzarbeit sogar vermeiden, z. B. bei Unternehmen, die Betriebsferien haben.
Das Urlaubsentgelt berechnet sich trotz der Kurzarbeit nach dem ungekürzten Entgelt der letzten 13 Wochen. Wer nicht an seinen Urlaubstagen hängt, kann damit also einen Teil der Verdienstausfälle vermeiden.
Es kann sich der Urlaubsanspruch reduzieren.
Die Kurzarbeit darf sich jedoch nicht negativ auf die Berechnung des Urlaubsentgelts eines Arbeitnehmers auswirken. Normalerweise liegt dieses beim durchschnittlichen Arbeitsverdienst der letzten 13 Wochen vor Urlaubsbeginn. Käme es wegen der Kurzarbeit zu einer Kürzung zum üblicherweise gezahlten Arbeitsentgelt, wird diese außer Betracht gelassen.
Das gilt auch, wenn im Arbeitsvertrag eine bestimmte Urlaubszeit vorgegeben ist – zum Beispiel bei Betriebsferien.
Bei dieser Frage müssen wir zwischen Urlaub aus dem aktuellen Jahr und evtl. angespartem Resturlaub / Überstunden unterscheiden:
Während der Kurzarbeit im Unternehmen gilt: Urlaub darf zeitlich entsprechend der Arbeitszeit gekürzt werden. Wird also weniger oder gar keine Arbeit geleistet, verringert sich auch der Urlaubsanspruch entsprechend.
Dies gilt auch bei „Kurzarbeit Null“: Besteht keine Arbeitspflicht, gibt es auch keinen Anspruch auf Urlaub.
Bei Krankheit während der Kurzarbeit haben Arbeitnehmer – wie ansonsten auch – Anspruch auf eine Entgeltfortzahlung. Das Entgelt wird also in der Höhe weitergezahlt, wie es ohne Krankheit der Fall gewesen wäre.
Ist im betroffenen Betrieb Kurzarbeit angeordnet, wirkt sich das daher auch auf die Höhe der Entgeltfortzahlung aus. Wird verkürzt gearbeitet, so fällt auch der Anspruch dementsprechend geringer aus.
Es macht es einen Unterschied, ob ein Arbeitnehmer während des Bezugs von Kurzarbeitergeld erkrankt oder bereits davor.
Tritt die Krankheit während der Kurzarbeit auf, so hat dieser auch während des krankheitsbedingten Arbeitsausfalls Anspruch auf Kurzarbeitergeld.
Tritt die Erkrankung bereits vor dem Anspruchszeitraum ein, so besteht ein ergänzender Anspruch auf Krankengeld gegen die Krankenkasse.
Für den Arbeitnehmer selbst macht dies jedoch keinen Unterschied. Er erhält (in den ersten 6 Wochen seiner krankheitsbedingten Abwesenheit) das gleiche Entgelt wie ohne Krankheit.
Einige Arbeitnehmer fragen sich, ob sie sich in ihrer durch die „neugewonnenen Freizeit“ etwas dazuverdienen können. Das ist grundsätzlich möglich. Es gibt jedoch ein paar Regeln zu beachten.
Nebenjobs sind erlaubt.
Wurde ein Nebenjob schon vor der Kurzarbeit angenommen, so darf er nicht auf das Kurzarbeitergeld angerechnet werden. In diesem Fall ist es also egal, wie viel dazuverdient wird.
Achtung: Wenn der Nebenjob erst während der Kurzarbeit aufgenommen wird, darf das Gesamteinkommen dadurch nicht höher sein als das bisherige Monatseinkommen. Wird diese sogenannte Hinzuverdienstgrenze überschritten, droht eine Kürzung des Kurzarbeitergeldes.
Zum Gesamteinkommen zählen:
Kurzarbeit wird normalerweise nicht von heute auf morgen eingeführt. Das können Sie sich zunutze machen. Wenn Sie zum Beispiel Anfang November erfahren, dass im Dezember Kurzarbeit eingeführt wird, können Sie vorher noch einen 450-Euro-Job annehmen. Dieser wird dann nicht auf das Kurzarbeitergeld angerechnet und Sie können einen großen Teil des Einkommensausfall ausgleichen!
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Es kann vorkommen das sich die Bundesagentur für Arbeit verrechnet hat. Sie ist berechtigt KUG zurückzufordern. Dies regelt § 328 Abs. 3 SGB III.
Stefan versteht als Fachanwalt für Steuerrecht selbst die Gesetze, die ihre eigenen Autoren verzweifeln lassen. Dabei widerlegt er das Gerücht, Juristen könnten nicht rechnen – zur Freude unserer Kunden und zum Ärger des Finanzamtes. Mit viel Ruhe sorgt Stefan für Ausgleich und Harmonie im smartsteuer Team.
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