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Was ist die Weltsteuerreform?

Was ist die Weltsteuerreform?

Was ist die Weltsteuerreform?

Viel mehr geht nicht bei Steuern, wenn man diesen Begriff liest. Doch was soll das eigentlich sein? Und zahlen wir nicht eh schon genug Steuern? Was also versteckt sich hinter diesem Begriff? Wir erklären es Ihnen – und auch, was das für Sie bedeutet.

Der Hintergrund

Wir kennen es alle: Weltweit gibt es die sogenannten Steueroasen. Mal exotische Inseln, mal kleinere Staaten, auch in Europa. Und was machen viele Unternehmen? Genau, sie nutzen diese steuerlichen Möglichkeiten gnadenlos aus. Da werden Gewinne so lange hin und her verschoben, bis nicht mehr viel oder gar nichts mehr an Steuern zu zahlen ist. Die Steueroasen freuen sich, denn offenbar bleibt genug bei Ihnen hängen.
Und dann sind da noch die globalen Technologiefirmen wie Apple, Google, Facebook und Amazon. Die natürlich auch alle möglichen Steuersparmodelle nutzen, aber vor allem eben auch in den meisten Staaten kaum oder gar keine Steuern zahlen. Weil bei Ihnen das meiste digital läuft, haben Sie es auch besonders einfach. Wir erinnern gern noch mal an den Fall Apple

Die Weltsteuerreform

Nun ahnen sie es vielleicht schon: Diese steuerlichen Ungerechtigkeiten stören viele Staaten. Deshalb sitzen die Unterhändler zusammen und versuchen das Steuersystem zu reformieren – das allerdings auch schon seit ein paar Jahren. Ziele sind eine faire Besteuerung global agierender Unternehmen inklusive eines Mindeststeuersatzes und eine Digitalsteuer. Kurz gesagt: Unternehmen sollen auch dort Steuern zahlen, wo sie Umsätze erzielen. Und nicht nur an ihren Hauptsitzen. Es geht also nicht um mehr Steuern, sondern um eine bessere Verteilung.

Das ist natürlich eine schwierige Aufgabe. Denn Länder, die von den bisherigen Regeln profitierten, tun sich schwer, auf die steuerlichen Vorteile zu verzichten. Und auch die Tech-Unternehmen möchten eher, das alles so bleibt wie es ist. Letztere haben mit den USA auch einen sehr starken Vertreter, haben die Tech-Giganten ja oft ihren Hauptsitz in den Vereinigten Staaten. 

Und wenn dann ein Land wie Frankreich eine eigene Digitalsteuer einführt, gibt es natürlich Ärger. Die USA drohen dann mit Strafzöllen und offenbar auch damit, dass Sie den Verhandlungstisch verlassen könnten. Und damit wäre auch schon wieder alles hinfällig. Nach Informationen des Handelsblatts sind die USA aber immer noch an Bord.

Was würde das für Deutschland bedeuten?

Da streiten sich die Gelehrten noch ein bisschen. Denn auf der einen Seite würden wir von einer Digitalsteuer profitieren. Auf der anderen Seite gibt es auch so einige große deutsche Unternehmen, die dann auch in anderen Ländern mehr – und in Deutschland weniger – Steuern zahlen würden. Das Ifo-Institut hat aber ausgerechnet, dass es jährlich 600 Millionen Euro mehr Steuereinnahmen in Deutschland geben würde. Und selbst im allerungünstigsten Fall bliebe nur ein sehr kleiner Verlust, weiß das Handelsblatt aus der Studie. Die deutsche Wirtschaft hingegen rechnet mit Milliardenverlusten.
Offenbar scheint mittlerweile mehr Schwung in die Sache zu kommen. Denn nach dem letzten Treffen der G20-Finanzminister rechnet der deutsche Finanzchef Olaf Scholz (SPD) damit, dass schon im Oktober konkrete Vorschläge der OECD auf dem Tisch liegen.

Eine Zusammenfassung der Weltsteuerreform findet ihr auch in unserem Video:

Was bedeutet das konkret für mich?
Erstmal nichts. Denn erstens betrifft das nur Unternehmen und zweitens ist noch völlig offen, ob die Staaten tatsächlich einen gemeinsamen Nenner finden werden. Erst wenn sie das geschafft haben sollten, wird man sehen, was das für Deutschland steuerlich und wirtschaftlich bedeutet.

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