12.03.2025 · Andere · Arbeitnehmer · Lesezeit: 2 min

Die beste Steuerklasse für Ehepaare

Welche Steuerklasse lohnt sich wirklich? In Deutschland gibt es sechs Steuerklassen, die festlegen, wie viele Steuern du zahlen musst. Spätestens nach der Hochzeit oder in der gemeinsamen Lebenspartnerschaft stellen sich viele die Frage, welche Steuerklasse am günstigsten ist. Welche Möglichkeiten es gibt und was sich an dem Modell bald ändern könnte, erfährst du hier. 

Die aktuelle Situation: Steuerklassen 3 und 5 

Viele Ehepaare und eingetragene Lebenspartner konnten bisher die Steuerklassenkombination 3 und 5 wählen, um ihre monatlichen Steuerabzüge zu optimieren. Das bedeutet: 

  • Die besserverdienende Person wurde in Steuerklasse 3 eingestuft und profitierte von höheren Freibeträgen, wodurch die Steuerlast insgesamt geringer ist.
  • Die weniger verdienende Person wird in Steuerklasse 5 eingestuft, in der kaum Freibeträge gibt, was eine höhere Steuerbelastung zur Folge hat. 

Gerade Paare mit ungleichem Einkommen profitierten von diesem Modell, bei einer gemeinsamen Veranlagung der Steuererklärung. Doch es gab auch Kritik, denn die Regelung benachteiligte meist Frauen, weil sie in vielen Partnerschaften das geringere Einkommen haben und dadurch stärker besteuert sind.

Steuerklasse 4 und 4 mit Faktor

Die Steuerklasse 4/4 mit Faktor, ist besonders günstig für Paare, die ungefähr gleich viel verdienen. Diese Steuerklasse eignet sich, um eine gerechtere Verteilung der Steuerlast zu erreichen.

Dabei gilt:

Beide Partner werden in Steuerklasse 4 eingestuft, wodurch ihnen jeweils die gleichen Grundfreibeträge und Abzüge zustehen. Anders als bei der bisherigen 3/5-Kombination wird die Steuerbelastung nicht einseitig auf den geringer verdienenden Partner verlagert.

Das Faktorverfahren sorgt zusätzlich für eine individuelle Berechnung der Steuer, basierend auf dem tatsächlichen Einkommen beider Partner. Wie viel das Paar insgesamt an Steuern zahlt, wird dadurch bereits beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt.

Gerade für Paare mit ungleichem Einkommen bringt dieses Modell Vorteile: Die monatlichen Steuerabzüge sind gerechter verteilt, hohe Nachzahlungen oder Rückerstattungen bei der Steuererklärung werden vermieden.

Die günstigste Steuerklasse in 2025?

Diese beiden Modelle eignen sich jeweils für unterschiedliche Situationen. Aufgrund der immer wieder aufkommenden Kritik an der Steuerklasse 3 und 5 bei der oft den geringer verdienenden Partner benachteiligt ist, diskutiert auch die Politik immer wieder über eine Abschaffung dieser Steuerklassen. Die Steuerklassen 3 und 5 sollen so bis 2030 abgeschafft, und durch die Steuerklasse 4 mit dem sogenannten Faktorverfahren ersetzt werden, wann dieser Beschluss aber umgesetzt wird, steht noch nicht fest.

Welche Steuerklasse sich für Paare eignet, hängt also nach wie vor vom Einkommen ab.

Beispielrechnung: 

Steuerbelastung bei Steuerklasse 3/5:

  • Partner A (Steuerklasse 3) hat einen hohen Grundfreibetrag und zahlt weniger Lohnsteuer.
  • Partner B (Steuerklasse 5) hat keine Freibeträge und zahlt einen höheren Steuersatz.
Partner Einkommen Steuerklasse Monatliche Lohnsteuer Nettogehalt
Partner A 60.000 € 3 ca. € 550 ca. € 4.450
Partner B 20.000 € 5 ca. € 400 ca. € 1.270
Gesamt 80.000 € 3/5 ca. € 950 ca. € 5.720

Gesamtabzüge: ~950 € monatlich

Steuerbelastung bei Steuerklasse 4/4:

Hier haben beide Partner ähnliche Abzüge, weil die Steuerlast fairer verteilt ist.

Partner Einkommen Steuerklasse Monatliche Lohnsteuer Nettogehalt
Partner A 60.000 € 4 ca. € 1.050 ca. € 3.950
Partner B 20.000 € 4 ca. € 150 ca. € 1.500
Gesamt 80.000 € 4/4 ca. € 1.200 ca. € 5.450

Gesamtabzüge: ~1.200 € monatlich

Fazit:

Um die eigene Steuerlast möglichst klein zu halten, lohnt es sich beide Modelle einmal genau zu betrachten. Entsprechend der eigenen Lebenssituation, kann man dann seine Steuerklasse finden. Diese kann übrigens einfach durch einen Antrag beim Finanzamt wechseln. Wenn du das Maximum aus deiner Steuer holen möchtest, lohnt sich die

Jana Wagner
Verfasst von:
Steuern einfach verstehen - nach diesem Prinzip schreibt Jana für smartsteuer. Nach ihrem Studium in Germanistik sammelte sie Erfahrungen als Freie Journalistin einer Tageszeitung, als TV-Redakteurin und als Werbetexterin. Seit 2023 unterstützt sie uns im Team dabei, das Thema Steuern spannend und verständlich aufzubereiten.