26.06.2020 · Arbeitnehmer · smart steuern ·
Lesezeit: 3 Min.

Steuererklärung – wo geht’s am schnellsten, wo gibt’s das meiste Geld

Wie lange dauert das nur wieder mit meiner Steuererklärung? Das können wir leider nicht auf den Tag genau sagen. Aber wir von smartsteuer haben uns mal genau angeschaut, wie lange unsere Kunden im Schnitt auf den Steuerbescheid warten müssen, welches Finanzamt das schnellste und welches das langsamste ist, wie es im Vergleich der Bundesländer aussieht und noch einiges mehr. 

Bevor wir gleich die Gewinner und Verlierer nennen, noch eins vorab: Alle Zahlen, die Sie im Text sehen werden, stammen von smartsteuer. Wir haben einfach geschaut, wie lange es bei unseren Kunden dauert, bis der Steuerbescheid kommt. Und da wir mittlerweile zum Glück eine beträchtliche Zahl von Kunden haben, sind die Zahlen sehr aussagekräftig.

Der Klassiker – die Liste der Bundesländer

Nun wollen wir Sie aber nicht mehr länger auf die Folter spannen. Der Gewinner im Bundesländer-Ranking ist … Trommelwirbel … Nordrhein-Westfalen! Hier brauchen die Finanzämter im Schnitt 41,4 Tage, bis der Steuerbescheid da ist. Knapp dahinter folgen Hamburg und Berlin. Die rote Laterne trägt Thüringen mit 59,2 Tagen.
Bundesweit sind es übrigens im Schnitt 47,5 Tage.
Hier die komplette Übersicht, jeweils das Bundesland mit der durchschnittlichen Bearbeitungsdauer in Tagen:

  1. Nordrhein-Westfalen 41,4 
  2. Hamburg 41,6
  3. Berlin 42,3
  4. Brandenburg 46,7
  5. Bayern 47,7
  6. Sachsen-Anhalt 49,4
  7. Baden-Württemberg 49,6
  8. Bremen 50,0
  9. Hessen 50,1
  10. Saarland 50,1
  11. Niedersachsen 50,7
  12. Sachsen 50,8
  13. Rheinland-Pfalz 51,2
  14. Mecklenburg-Vorpommern 54,2
  15. Schleswig-Holstein 56,3
  16. Thüringen 59,2

Noch eine Zusatzinfo: Schaut man auf den Median, liegt Bremen vorn. Median, was soll das sein? Das ist der Wert genau in der Mitte. In unserem Fall bedeutet es, dass in Bremen nach 30 Tagen die Hälfte der Steuerbescheide da ist. 

Das schnellste und langsamste Finanzamt Deutschlands

Liegen die Bundesländer im Schnitt noch relativ dicht beieinander zwischen rund 6 und 8,5 Wochen, gibt es bei den einzelnen Finanzämtern gravierende Unterschiede. Hier liegt die Spanne zwischen knapp 4 und mehr als 11 Wochen.  

Die drei schnellsten Finanzämter Deutschlands liegen alle in Nordrhein-Westfalen: Herne führt mit 26,3 Tagen im Schnitt, gefolgt von Siegen mit 28,3 Tagen und Dinslaken mit 30,9 Tagen. 

Die langsamsten drei Finanzämter finden sich auch in einem Bundesland, in Schleswig-Holstein. Am schlechtesten sieht es in Stormarn (78,8 Tage) aus. Nicht viel besser dann in Neumünster (74,8 Tage) und in Pinneberg (74,5 Tage).
Diese drei Verlierer zeigen, wie eng Glück und Pech beieinander liegen können. Denn alle drei genannten Städte gehören zur Metropolregion Hamburg. Dort muss man im Schnitt gefühlt ewig warten, bis der Steuerbescheid da ist. In Hamburg selbst sieht es hingegen viel besser aus, es hat ja fast sogar für Platz 1 im Ländervergleich gereicht.

Wo gibt es das meiste Geld zurück – und wo das wenigste?

Sie wissen ja, bei smartsteuer gibt es im Schnitt 1.069 Euro vom Finanzamt zurück. Aber das ist natürlich auch nicht überall gleich.

Spitzenreiter ist das Finanzamt Frankfurt am Main IV mit einer durchschnittlichen Erstattung von 1.298,74 Euro. Gefolgt von Wesel (Nordrhein-Westfalen) mit 1.270,93 Euro und Berlin-Zehlendorf mit 1.265,46 Euro.  

Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten: Wer im Finanzamt Lichtenfels (Bayern) seine Steuererklärung abgeben muss, erhielt gerade mal 561,74 Euro vom Staat zurück. Nicht viel besser sah es in Offenburg Außenstelle Wolfach (Baden-Württemberg) mit 562,63 Euro aus. Auf Platz 3 schließlich Löbau (Sachsen) mit 577,52 Euro. 

Frauen, Männer, Ost, West 

Noch drei abschließende Fakten:

  • Rund ein Drittel der Steuererklärungen werden von Ehepaaren abgegeben (gemeinsame Veranlagung). Bei den Einzelabgaben liegt der Anteil von Männern mit 51,1 Prozent nur etwas höher als der Anteil der Frauen (48,9 Prozent).
  • Gerechnet auf die Einwohnerzahl werden in Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein etwa doppelt so viele Steuererklärungen abgegeben wie in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen.
  • Immerhin ist die deutsche Einheit bei den Steuerbescheiden längst hergestellt: Es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen Ost und West – was die Zahl der Steuerbescheide pro Einwohner betrifft.

Alle Zahlen, Daten und Fakten haben wir in diesem Video noch einmal für Sie zusammengefasst:

Und, wie sieht es bei Ihnen aus? Wie lange mussten Sie warten – oder wie lange warten Sie schon? Oder haben Sie noch gar keine Steuererklärung abgegeben?

Mandy Pank
Verfasst von:
Mandy ist im Marketing tätig und immer darauf bedacht steuerliche Themen so einfach wie möglich aufzubereiten. Dabei hilft ihr natürlich auch ihr Hintergrund als Steuerfachangestellte. Sie versetzt sich gerne in die Lage der Kunden, um herauszufinden, wo der Schuh drückt. Doch auch für ihre Kollegen hat sie immer ein offenes Ohr und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
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